Jetzt weiter mit Highspeed
von Manfred Hochmann
Lange hat es gedauert, bis der Bund die Sorgen der Landkreise und Kommunen wegen des zögerlichen Breitbandausbaus ernst genommen hat. In einem Zeitalter der „digitalen Revolution“ zu lange. Und hätten die Landkreise so wie Wittmund nicht ständig auf diesen digitalen Rückstand hingewiesen, wer weiß, ob das Förderprogramm wirklich schon auf den Weg gebracht worden wäre. Turbo ist etwas anderes.
Selbst der abgelegenste Aussiedlerhof hat Wasser, Festnetz-Telefon und sogar eine Straße. Aber höchst selten eine vernünftige Mobilfunk- und Internet-Verbindung. Daran hapert es nicht nur abseits der Siedlungen. Es mangelt in vielen Dörfern, an Stadträndern und sogar in manchen Gewerbegebieten an schnellem Internet. Das zu ändern ist dringend notwendig.
Nun wollen Bund und Land möglichst alle Haushalte bis 2018 mit Internet von 50 Megabit (Mbit) pro Sekunde versorgen. Ob das reicht? Die Datenmenge wird weiter rasant steigen. Die alten Kupferkabel sind teilweise marode, können für die Zukunft kaum aufgerüstet werden. Deshalb bezeichnen Netzexperten das Programm als rückwärtsgewandt und nicht nachhaltig. Viele Fördergelder würden in alte Kupferleitungen gesteckt statt in zukunftsträchtige Glasfaser. Tatsächlich kann nur diese neue Technologie riesige Datenmengen transportieren, wie sie zumindest Betriebe und Unternehmen künftig benötigen werden. Entscheidend wird also sein, hauptsächlich in Glasfaser zu investieren.
Immerhin ist jetzt mehr Tempo in die Sache gekommen. Es ist gut, dass der Landkreis Wittmund seine Hausaufgaben und die vorbereitenden Arbeiten erledigt hat. Wenn er sich weiter so anstrengt, könnte er auf den ersten Bewerbungsaufruf für das Förderprogramm bereits im November reagieren. Es muss jetzt mit Highspeed weitergehen.
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